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Nachfolgend finden Sie die veröffentlichten Beiträge:
Psychosomatische Störung – Einleitung
Psychosomatik – Definition
Psychosomatische Störung – Definition
Psychosomatische Störungen – Einleitung
Als Psychosomatische Störung bezeichnet man eine gesundheitliche Störung bei der sowohl die psychischen Funktionen wie auch die körperlichen Funktionen gestört sind.
Psychosomatische Störungen treten häufig auf der Grundlage von psychischen Konflikten und dadurch verursachten psychischen Spannungenauf.
Die psychischen Konflikte können ”äußere” oder “innere” Gründe haben.
Es können also “innere” Gegebenheiten, wie sie anlagemäßig, mehr oder weniger schon vorhanden waren, oder wie sie im Laufe des Lebens erworben worden sind, von Bedeutung sein. Häufig sind auch “äußere” Bedingungen bzw. Faktoren am Auftreten dieser Störungen wesentlich beteiligt.
In unserer westlichen Industriegesellschaft sind viele Menschen psychisch stark belastet.
Zu berücksichtigen ist, dass die Menschen unterschiedlich veranlagt sind. Manche eine Person ist empfindlicher als eine andere. Das heißt bereits relativ geringe Reize und Anforderungen können bei der einen Person eine relativ starke Irritation und Verunsicherung bzw. gesundheitliche Belastung bewirken während andere Personen stabiler sind.
Daher reagieren Menschen auf Belastungen unterschiedlich. Was für manch eine Person belastend ist, kann eine andere noch gut verkraften.
Psychische Anspannnung und Belastung wirkt sich nicht nur direkt auf das Nervensystem aus, sondern auch auf die einzelnen Organe. Dies kommt daher weil weil die psychische Anspannung bewirkt, dass vom Gehirn vermehrt Nervenimpulse über das Nervensystem bis in die einzelnen Organe und Organsysteme gelangen. Praktisch steht das Gehirn als Zentralorgan des Nervensystems mit dem ganzen Organismus über die einzelnen Nervenbahnen in Verbindung und strahlen daher die Aktivitäten die im Gehirn stattfinden mehr oder weniger auch in die einzelnen Organe und Körperregionen aus.
Je nach dem, wo man die persönliche Schwachstelle hat, kommt es daher dort zuerst zum Auftreten von Störungen und zum Auftreten von entsprechenden Beschwerden (Symptomen).
Bekannt sind „nervöse Magenbeschwerden“. Man sagt daher, dass einem etwas auf den Magen “schlägt” oder es treten bei psychischer Belastung „nervöse Herzbeschwerden“ auf. Häufig spiegelt sich psychische Anspannung auch in Muskelverspannungen. Es können daher Spannungs bedingte Schulter-Nacken- oder Rückenbeschwerden auftreten oder sogenannte Spannungskopfschmerzen. Häufig kommt es auch zu Auswirkungen auf den Magen- Darmtrakt. Es treten nervöse Magenbeschwerden auf, z.B. infolge von vermehrter Magensäureproduktion. Oder es tritt eine beschleunigte Darmpassage mit dünnem, wenig eingedicktem Stuhl auf. In anderern Fällen kann die psychische Belastung zu gegenteiligen Reaktionen führen, etwa zur verzögerten Darmpassage mit Verstopfung. Im sexuellen Bereich können „sexuelle Funktionsstörungen“ und Erlebnisstörungen infolge von psychischen Einwirkungen auftreten.
Diese Funktionsstörungen, Erlebnisstörungen und Organreaktionen treten also infolge der vermehrten oder veränderten Nervenreize auf, welche vom Gehirn über die Nervenbahnen in die Organe “ausstrahlen”. Die psychische Anspannung und Belastung wirkt sich also oftmals primär auf die körperlichen Funktionen aus und es kommt als Folge davon zum Auftreten von körperlichen Symptomen. Häufig sind also körperliche Symptome mit psychischen Symptomen vergesellschaftet.
Daher wird in aller Regel beim Auftreten von körperlichen Symptomen zuerst eine körperliche, medizinische Abklärung durchgeführt. Ergibt diese Abklärung keine körperlich fassbaren Ursachen und bestehen die Beschwerden trotz der eventuell druchgeführten körperlichen Therapie weiterhin, so bekommen Patienten häufig die Erklärung zu hören, dass in ihrem Fall die Ursache “psychisch” ist.
Wenn zusätzlich auch noch ausgeprägte „psychische Störungen“ (Symptome) auftreten, so entschließt sich manch ein Patient in weiterer Folge einen Psychotherapeuten oder Psychiater zu konsultieren. In vielen Fällen unterbleibt jedoch eine diesbezügliche Abklärung und spezifische Behandlung und bleibt es bei einer symptomatischen körperlichen Behandlung.
Die Schwelle eine psychische Abklärung und Psychotherapie in Anspruch zu nehmen ist höher, als die, sich einer körperlichen Untersuchung und Behandlung zu unterziehen. Dies trägt nicht selten dazu bei, dass etwaige psychischen Ursachen vorerst nicht beachtet und daher auch nicht thematisiert werden. Anstelle dessen erfolgen oftmals wiederholte körperliche Abklärungen ohne Ergebnis.
Häufig kommen auch alternativ medizinische Therapien (sogenannte Ganzheitsmedizin, Naturheilpraxis, Homöopathie, Akupunktur, chinesische Medizin etc.) zur Anwendung, welche einen günstigen Einfluß auf die Regualtion haben. Oftmals kann dadurch eine Besserung erziehlt werden.
Wenn die Störung jedoch haupsächlich erlebnisbeding ist, was primär oftmals nicht einsichtig ist, so helfen allein regulationsfördernde Therapiemaßnahmen wenig und kommt es allein durch eine solche Therapie nicht zu einer anhaltenden Besserung.
Mit anderen Worten: Es ist oftmals eine tiefergehende Einsicht – ein tiefergehendes Verstehen der Zusammenhänge durch die betroffene Person notwendig – bevor eine grundlegende „Kurskorrektur“ und Zustandsbesserung eintreten kann. Je nach Sachverhalt ist eine entsprechende Therapie erfordert, welche geeignet ist die notwendigen Veränderung herbeizuführen.
Weil derartige Störungen oftmals eine lange Geschichte haben, in dem Sinne, dass schon sehr lange irgend welche Belastungsfaktoren oder “Fehlhaltungen” und “falschen Einstellungen” bestehen, tritt ein solches „Verstehen“ und nachfolgendes “Umlernen” oftmals erst im Laufe der Zeit ein.
Es sind also infolge der früheren Erfahrungen und Verhaltensweisen in der Vorzeit unabsichtliche Lernvorgänge eingetreten, die zur Entwicklung von nachteiligen nervlichen “Mustern” (Reaktionsweisen der betroffenen Organe und Organsysteme) geführt haben. Weil diese Muster tief „eingeprägt“ sind, ist es verstehbar, dass sie nicht ohne weiteres und vorallem nicht über Nacht verschwinden, sondern oftmals ”hartnäckig” bestehen bleiben, auch wenn die psychischen Belastungen zurückgehen bzw. nicht mehr vorhanden sind. Bekannt ist, dass beispielsweise durch eine kurzzeitige Entlastung im Urlaub selten eine nachhaltige Zustandsbesserung eintritt, manchmal kommt es dadurch sogar zum Auftreten von noch ausgeprägteren Beschwerden im Sinne einer „Entlastungsdepression“ mit einer Zunahme der psychischen und körperlichen Beschwerden.
Das „Vergessen“, „Loslassen“ oder „Verlernen“ von tief eingeprägten “Mustern” und das „Lernen“ von anderen Mustern ist also kein leichtes Unterfangen. Allein die einleuchtende Einsicht und Erklärung der Zusammenhänge, wie sie im Rahmen der Psychotherapie, oder schon zuvor von der Person selbst gefunden worden sind, führt in der Regel noch nicht zum Ziel. Es ist diesbezüglich nicht selten langwieriger Umlernprozeß erfordert, bei dem das “Gesunde” im weitesten Sinn zu fördern ist und das „Krankmachende“ möglichst vermieden werden soll.
Die Verbesserung der Selbstwahrnehmung (Selbsteinschätzung) das „Sich-selbst-verstehen“ und die Förderung der Entspannungsfähigkeit sind hierbei wesentlich (Stichwort: Spannung-Entspannung). Daneben sind je nach Sachverhalt natürlich auch sonstige Veränderungen und Maßnahmen oftmals hilfreich.
Psychosomatische Störungen – Definition
Jeder Reiz wirkt sich auf den gesamten Menschen aus. Das heißt jeder Reiz wirkt sich nicht nur auf die Psyche sondern auch auf den Körper aus. Der Mensch ist immer ein “Ganzes” , – ein beseelter Organismus (wie ihn der Berliner Nervenarzt J.H. Schultz schon vor 100 Jahren beschrieben hat). Daher ist die Trennung in “Körper” und “Psyche” etwas künstliches und entspricht diese Trennung im Grunde genommen nicht den Tatsachen. Weil wir Menschen über die Dinge aber nur denken und sprechen können, wenn wir das “Ganze” in “Teile” zerlegen und diese Teile mit Worten, Begriffen belegen, ist es so, dass wir von Körper und Seele (Psyche), also von zwei Teilen sprechen. Vom Körper einerseits und von der Psyche andererseits. Wenn wir von Körper und Seele bzw. Psyche sprechen, sollten wir, von Zeit zu Zeit, daran denken, dass diese Zweiteilung „künstlich“ ist und unsere Natur eine „Ganzheit“ darstellt.
Naturgemäß steht bei manchen Krankheiten der körperliche Aspekt mehr im Vordergrund. Daher sprechen wir bei diesen Krankheiten von körperlichen Krankheiten (somatischen Krankheiten).
Bei manchen Krankheiten steht der psychische Aspekt im Vordergrund und sprechen wir dann von psychischen Krankheiten bzw. psychischen Störungen.
Bei gewissen Krankheiten scheinen beide Aspekte (Teilbereiche) ungefähr gleich wesentlich zu sein und spricht man daher bei diesen Krankheitszuständen (Störungen) von psychosomatischen Krankheiten oder psychosomatischen Störungen.
Aus den vorgenannten Gründen nimmt die Psychotherapie bei den Psychosomatischen Krankheiten (Störungen) grundsätzlich einen hohen Stellenwert ein. Darüber hinaus sind vielfach auch noch andere Gegebenheiten (wie z.B. die Ernährung, die Lebensform, etc.) bei psychosomatischen Krankheiten (Störungen) wesentlich und sollten im Rahmen der Therapie auch diese Gegebenheiten berücksichtigt werden.
Zu den psychosomatischen Krankheiten im engeren Sinne zählen die Essstörungen: die Anorexie, die Bulimie und auch die Adipositas wenn dahinter eine Esssucht steckt. und sonstige.
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psychosomatische Reaktion
Psychische Reize wirken sich auch auf den Körper aus.
Daher spricht man von psychosomatischer Reaktion wenn infolge eines psychischen Reizes eine körperliche Reaktion auftritt.
Jeder Reiz wirkt sich auf den gesamten Organismus aus.
Das heißt jeder Reiz wirkt sich auf die Psyche undden Körper aus.
Der Mensch ist immer ein “Ganzes” , – ein beseelter Organismus – wie ihn der Berliner Nervenarzt J. H. Schultz schon zu Beginn des 20. Jhd. beschrieben hat.
Daher ist die Trennung in “Körper” und “Psyche” an und für sich etwas Künstliches und entspricht diese Trennung, genau genommen, nicht den Tatsachen.
Weil wir Menschen über die Dinge jedoch nur denken und sprechen können, wenn wir das “Ganze” in “Teile” zerlegen und die einzelnen Teile mit Worten benennen – ihnen also Begriffe zuordnen – ist es so, dass wir vom Körper und von der Psyche (Seele), als von zwei getrennten Teilen sprechen, die zusammen ein “Ganzes” bilden.
Wir sprechen also vom Körper einerseits und von der Psyche andererseits.
Wenn wir vom Körper und der Seele bzw. Psyche sprechen, sollten wir uns aber dieser Begriffsbedingten Zweiteilung bewusst sein.
Naturgemäß steht bei manchen Krankheiten der körperliche “Teil” – der körperliche Aspekt – mehr im Vordergrund. Daher spricht man bei diesen Krankheiten von körperlichen Krankheiten (somatische Krankheiten).
Bei anderen Krankheiten steht mehr der psychische Aspekt , der psychische “Teil” im Vordergrund. Bei diesen Krankheiten (Störungen) spricht man daher von psychischen Krankheiten bzw. psychischen Störungen. Im Grunde genommen hat jedoch jede Krankheit einen psychischen “Teil” und auch einen körperlichen “Teil”.
Bei gewissen Krankheiten scheinen beide Aspekte (Teilbereiche) ungefähr gleich wesentlich zu sein. Daher spricht man bei diesen Krankheiten (Störungen) von psychosomatischen Krankheiten bzw. psychosomatischen Störungen.
Verständlicherweise hat die Psychotherapie bei den Psychosomatischen Krankheiten (Störungen) grundsätzlich einen hohen Stellenwert.
über Funktionen und Funktionstörungen:
Lebende Organismen zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Reize reagieren. Sei dies eine einzelne Zelle oder ein Lebewesen das aus vielen Zellen besteht.
Schon bei niederen Lebewesen findet sich ein Nervensystem, welches im Verhältnis zum Nervensystem eines Säugetieres oder dem eines Menschen noch einfach aufgebaut ist. Im Nervensystem werden vom Organismus aufgenommene Reize verarbeitet. Die auf den Organismus einwirkenden Reize lösen Reaktionen aus. Mit anderen Worten die Reize führen zu veränderten Funktionen und veränderten Funktionsabläufen. Einerseits sind Reize und Anregungen für einen Organismus wichtig. Es gibt jedoch eine Reizgrenze und mehr als das sollte dem Organismus nicht zugemutet werden. Es ist also so, dass gewisse Reize oder auch eine zu hohe Reizintensität den Organismus überfordern. Als Folge davon kann es sodann zu gestörten Funktionen und Reaktionen im Organismus kommen.
Nicht wenige so genannte psychosomatische Störungen (nervöse Magenbeschwerden, nervöse Darmbeschwerden, nervöse Herzbeschwerden, nervöse Hautbeschwerden usf.) sind von dieser Art.
Wie man leicht einsehen kann, ist es in einem solchen Fall wichtig die Zusammenhänge zu erkennen. Damit ist das Problem aber noch nicht gelöst. Wichtig ist, dass das Verhalten entsprechend geändert wird. Man kann auch einsehen, dass es, selbst wenn das Verhalten geändert worden ist, nicht gleich zu einer Normalisierung der Funktionsstörungen kommt, weil die gestörten „Muster“ noch fortbestehen. Dieses „Verlernen“ von eingeschliffenen, gestörten Mustern geschieht erst im Laufe der Zeit. Wie diese Heilung und Normalisierung der Funktionen begünstigt werden kann – davon wird an anderer Stelle noch die Rede sein. (siehe auch die Seite Psychotherapie und Meditation)
Natürliche Stressreaktion – chronische Stressreaktion
Wird ein Säugetier oder Menschen überrascht und fühlt er sich bedroht, so werden dadurch verschiedene, normale Reaktionen ausgelöst.
Das Nervensystem wird aktiviert, in Alarmbereitschaft versetzt, das Tier oder der Mensch wird psychisch angespannt. Die nervliche Anspannung (Aktivierung des Gehirns) löst verschiedene weitere Reaktionen aus. Die Stresshormone Adrenalin und andere werden vermehrt ins Blut ausgeschüttet, als Folge davon steigt der Blutdruck, das Herz schlägt schneller, es tritt spürbares „Herzklopfen“ auf, die Muskeln spannen sich an und sind besser reaktionsbereit, sodass die Flucht oder die Verteidigung / oder der Angriff besser möglich wird. Die meisten Organe erhalten über Nervenfasern des sympathischen Nervensystems auch direkt Impulse vom Gehirn und werden so direkt angeregt. Nach dem die Gefahr wieder gewichen ist, lässt die psychische Anspannung nach, die Adrenalin Ausschüttung geht zurück, die aktivierenden Nervenimpulse werden weniger und die Beruhigung tritt allmählich ein und alles läuft wieder in den „normalen Bahnen“.
Stessreaktionen in einem gewissen Ausmaß sind also normal.
Andererseits kann man sich vorstellen, dass sehr lang anhaltende „Bedrohungen“ und daraus resultierende „Stressreaktionen“ zu Überlastungen und nachhaltigen Systemveränderungen führen können.
Als Folge von solchen lange anhaltenden Stressreaktionen treten oftmals so genannte Funktionsstörung, welche auch als psychosomatische Störungen bezeichnet werden, bei welchen vorerst an den einzelnen Organen kaum Veränderungen sichtbar sind (z.B. in den Röntgenbildern, im Ultraschall, etc. nichts nachweisbar ist), wo aber doch beträchtliche Störungen (z.B. schmerzhafte Muskelverspannungen, nervöse Magen- oder Darmaktivität) vorliegen.
Logischer Weise wird in einem solchen Fall eine umfassende Abklärung und Berücksichtigung der Gesamtsituation erforderlich sein und wird allein eine symptomatisch ausgerichtete Therapie, beispielsweise die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, welche bis zu einem gewissen Grad z.B. die Schmerzen lindern, nicht zielführend sein.
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Zu diesem Themenbereich finden Sie auch Informationen in den Beiträgen:
nervliche Überlastung – nervlicher Erschöpfungszustand
Angst, Angststörung, Panikattacke
sowie auf der Seite: Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation und dem zugehörigenblog.
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Weitere Information zum Thema: Psychosomatik / psychosomatische Störungen finden Sie auch auf der website: netzwerk-psychosomatik.at