Essstörungen

Wir können bei uns selbst beobachten, dass unser Appetit von der Befindlichkeit und von der Gemütslage abhängig ist. Anderseits machen wir auch die Erfahrung, dass durch das Essen und durch unser Essverhalten die Stimmung (die Gemütslage) und die Befindlichkeit beeinflusst werden.

Unter Umständen isst man etwas, wenn es einem nicht so gut geht, z.B. wenn man nervös ist, weil sich die Stimmung infolge des Essens bessert. Unter Umständen kann auch eine gegenteilige Reaktion eintreten, dass man infolge eines Erlebnisses nichts essen kann, weil es einem den Appetit „verschlagen“ hat, weil einem der Appetit vergangen ist.

Auch ist es so, dass unser Appetit durch Sinneseindrücke (Bilder, Gerüche) angeregt wird. Manche Bilder und Gerüche bewirken allerdings auch das Gegenteil.

Das heißt unsere Emotionen und auch unsere Vorstellungen wirken sich auf unser Essverhalten aus.  

Daher können sich infolge von Störungen im Bereich der Emotionen und auf der Grundlage von ausgeprägten Vorstellungen Essstörungen entwickeln. Mit anderen Worten  Emotionen und Vorstellungen spielen bei der Entwicklung von Essstörungen eine große Rolle.

Eine große Rolle spielt auch die Gewöhnung. Das wiederholte Tun einer Handlung führt zur Gewöhnung. Die besonderen Verhaltensweisen können sich also dahin entwickeln, dass sie schließlich zum autonom ablaufenden Vorgang werden. Mit anderen Worten die Gewöhnung kann sich bis zur reflexartig ablaufenden Konditionierung steigern, die unwillkürlich abläuft. Die Person erlebt dann die Erlebnisabläufe so, als ob sie gar nicht zu ihr gehörig sind, weil sie praktisch unabhängig vom Willen ablaufen. Verstehbarerweise führt dies zu einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit und resultieren daraus weitere unangenehme Gefühle und Erfahrungen.

Wer bei einer Fastenkur zur Gewichtsreduktion den “kritischen Punkt“ nach ein paar Fastentagen „erfolgreich” überschritten hat, dem vergeht der Appetit und auch der Hunger „wie von selbst“. Eine Person die mehrere Tage fastet entwickelt einen natürlichen Widerwillen gegen das Essen, insbesondere gegen “deftige” Speisen. Leute die eine Fastenkur gemacht haben wissen davon zu berichten und ist es auch bekannt, dass im Fastenzustand ein „Hochgefühl“ eintritt.

Infolge des Fastenzustandes hat sich der Organismus darauf eingestellt, dass von außen keine Nahrung, oder nur wenig Nahrung zugeführt wird, und daher hat sich der Stoffwechsel „automatisch“ (also unwillkürlich gesteuert) umgestellt. Im Normalzustand funktioniert unser Organismus überwiegend auf der Basis des Zuckerstoffwechsels, das heißt Stärke (Brot, Kartoffeln, Reis, Zucker etc.) stellen die hauptsächlichen Nahrungsmittel dar. Wenn diese Nahrungsmittel kaum mehr zugeführt werden und die internen Stärkereserven in der Leber abgebaut worden sind stellt der Organismus auf den Fettstoffwechsel um. Das heißt ab nun wird vermehrt Fett aus den eigenen Fettdepots mobilisiert und daraus die notwendige Energie erzeugt.

Mit anderen Worten nach einigen Fastentagen hat sich der Stoffwechsel vom überwiegenden Zuckerstoffwechsel auf den überwiegenden Fettstoffwechsel umgestellt. Nun tritt die Situation ein, dass der Hunger zurückgeht, weil durch den kontinuierlichen Fettabbau genügend fortlaufend genügend Energie aus den eigenen Reserven (Fettdepots) mobilisiert wird.

(Anmerkung: beim Übergewichtigen ist es so, dass zwar Fett in den Fettdepots in Hülle und Fülle vorhanden ist, dieses Fett wird jedoch kurzfristig nicht mobilisiert, weil der Organismus im Normalzustand auf Zuckerstoffwechselbasis funktioniert.  Daher bekommen Übergewichtige ein paar Stunden nach dem Essen genau so wieder Appetit und Hunger wie Normalgewichtige.)

Im Fastenzustand benötigt der Körper also keine Nahrungszufuhr von außen (solange noch Vorräte da sind), sondern lebt er aus der eigenen “Quelle”, aus den eigenen Reserven, den eigenen Fettdepots solange diese noch vorhanden sind.

Wenn nun bei einer Person, die sich im „Fastenzustand“ befindet bzw. im Zustand befindet in dem sie weiter Gewicht abbauen will und bei ihr weiterhin ausgeprägte Vorstellungen und Ängste vorherrschen: wie zum Beispiel: “ich bin zu dick” oder durch ”essen werde ich dick und unförmig”, dann ist es kein Wunder, wenn sich in weiterer Folge diese Vorstellungen dahingehend entwickeln, dass die Person einen gänzlichen Widerwillen gegen die Nahrungsaufnahme entwickelt. Als vorhersehbare Folge davon eine Magersucht Anorexie (Anorexia nervosa).

Aus den vorgenannten Gründen, den psychischen Gründen und den physiologischen Gründen, haben Anorexie-Patienten tatsächlich keinen Appetit, sondern verspüren sie einen Widerwillen gegen Speisen und sind sie ständig von Vorstellungen eingenommen durch Essen dick zu werden. Es ist also nicht nur die psychische Angst „dick zu werden“ von Bedeutung sondern auch die physiologische Situation, die Stoffwechselsituation von Bedeutung, dass der Organismus auf überwiegender Fettstoffwechselbasis in diesem Zustand funktioniert. (Anmerkung: daher sollten im Rahmen der Therapie auch diese Gegebenheiten bedacht und berücksichtig werden.)

Wer mit Erfolg nach dem Essen sich erbricht, um die gegessenen Kalorien wieder los zu werden, um nicht dick zu werden und damit erfolgreich die „Angst – dick zu werden“ – abwehrt – kommt leicht dahin, dass sich bei ihm alsbald ein Drang bzw. Zwang, nach dem Essen entwickelt das Gegessene durch Erbrechen loszuwerden. Auf diesem Wege entsteht die „Brechsucht“.  Weil nach dem Erbrechen alsbald sich ein Hungergefühl bemerkbar macht, ist die Folge davon das nächste Essen – und die nächste Folge das nächste Erbrechen usf. Auf diese Art und Weise kommt es zur Ess- Brechsucht (Bulimie).

Wer sich mit Schokolade öfters und in größeren Mengen das Leben “versüßt” oder erfolgreich mit Schokolade die Nervosität „behandelt“ oder mit anderen kalorienreichen Lebensmitteln, sich bei Bedarf die „Stimmung aufbessert” – weil man nach dem Essen (insbesondere nach Schokolade) sich wohler fühlt – oder wer sonst bei wenig Bewegung gern und viel isst – wird mehr Kalorien zu sich nehmen als der Körper verbraucht. Die Folge davon ist die stetige Gewichtszunahme, welche zum Übergewicht, zur Adipositas führt.

Vorallem die modernen Nahrungsmittel mit den versteckten Kalorien (Fetten und Zucker) führen leicht dazu, dass wir übergewichtig werden. Da wir uns heute infolge der Fahrzeuge nicht mehr so viel bewegen müssen bzw. die Maschinen (Fahrzeuge) uns bewegen und auch sonstige Maschinen uns die meisten körperlichen Arbeiten abnehmen, verbrauchen wir nicht mehr so viel Kalorien. Daher landen all die nicht benötigten, jedoch aufgenommenen Kalorien im „Speicher“, sprich in unseren Fettdepots.

Im Rahmen der Therapie der Essstörungen geht es also primär um das Verständnis für die eigene Situation. In weiterer Folge geht es dann um die positive Entwicklung in die richtige Richtung. Eine große Rolle spielt also praktisch immer die Erhellung der Zusammenhänge.

Dabei geht es aber nicht nur um das theoretische Verständnis sondern ist vielmehr die praktische Erfahrung von großer Bedeutung. Hierbei sind körper-orientierte Therapieverfahren sehr wertvoll, weil dadurch auf der Ebene des körperlichen Spürens und Fühlens Erfahrungen gemacht werden, die die Genesung befördern. Eine große Rolle spielt dabei die Entspannung. Vielfach hat sich in Folge der Essstörung eine chronische Anspannung und Stresssituation entwickelt, die der Heilung entgegensteht. Umgekehrt kann sich im Rahmen der Therapie die Entspannung und die körperliche Wahrnehmung positiv entwickeln, so, dass sich die normalen Muster wieder einspielen.

Die Förderung des eigenen Verständnisses und die praktischen Erfahrungen, die Förderung der körperlichen Wahrnehmung, das Spüren und Annehmen der Gefühle – so wie sie da sind – all dies im entspannten Zustand, sind wesentliche Erfahrungen, in deren Folge sich die Gesundung bzw. Heilung entwickeln kann.

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Unter Umständen isst man etwas, wenn es einem nicht so gut geht, z.B. wenn man nervös ist, weil sich die Stimmung infolge des Essens bessert. Unter Umständen kann auch eine gegenteilige Reaktion eintreten, dass man infolge eines Erlebnisses nichts essen kann, weil es einem den Appetit „verschlagen“ hat, weil einem der Appetit vergangen ist.

Auch ist es so, dass unser Appetit durch Sinneseindrücke (Bilder, Gerüche) angeregt wird. Manche Bilder und Gerüche bewirken allerdings auch das Gegenteil.

Das heißt unsere Emotionen und auch unsere Vorstellungen wirken sich auf unser Essverhalten aus.  

Daher können sich infolge von Störungen im Bereich der Emotionen und auf der Grundlage von ausgeprägten Vorstellungen Essstörungen entwickeln. Mit anderen Worten  Emotionen und Vorstellungen spielen bei der Entwicklung von Essstörungen eine große Rolle.

Eine große Rolle spielt auch die Gewöhnung. Das wiederholte Tun einer Handlung führt zur Gewöhnung. Die besonderen Verhaltensweisen können sich also dahin entwickeln, dass sie schließlich zum autonom ablaufenden Vorgang werden. Mit anderen Worten die Gewöhnung kann sich bis zur reflexartig ablaufenden Konditionierung steigern, die unwillkürlich abläuft. Die Person erlebt dann die Erlebnisabläufe so, als ob sie gar nicht zu ihr gehörig sind, weil sie praktisch unabhängig vom Willen ablaufen. Verstehbarerweise führt dies zu einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit und resultieren daraus weitere unangenehme Gefühle und Erfahrungen.

Wer bei einer Fastenkur zur Gewichtsreduktion den “kritischen Punkt“ nach ein paar Fastentagen „erfolgreich” überschritten hat, dem vergeht der Appetit und auch der Hunger „wie von selbst“. Eine Person die mehrere Tage fastet entwickelt einen natürlichen Widerwillen gegen das Essen, insbesondere gegen “deftige” Speisen. Leute die eine Fastenkur gemacht haben wissen davon zu berichten und ist es auch bekannt, dass im Fastenzustand ein „Hochgefühl“ eintritt.

Infolge des Fastenzustandes hat sich der Organismus darauf eingestellt, dass von außen keine Nahrung, oder nur wenig Nahrung zugeführt wird, und daher hat sich der Stoffwechsel „automatisch“ (also unwillkürlich gesteuert) umgestellt. Im Normalzustand funktioniert unser Organismus überwiegend auf der Basis des Zuckerstoffwechsels, das heißt Stärke (Brot, Kartoffeln, Reis, Zucker etc.) stellen die hauptsächlichen Nahrungsmittel dar. Wenn diese Nahrungsmittel kaum mehr zugeführt werden und die internen Stärkereserven in der Leber abgebaut worden sind stellt der Organismus auf den Fettstoffwechsel um. Das heißt ab nun wird vermehrt Fett aus den eigenen Fettdepots mobilisiert und daraus die notwendige Energie erzeugt.

Mit anderen Worten nach einigen Fastentagen hat sich der Stoffwechsel vom überwiegenden Zuckerstoffwechsel auf den überwiegenden Fettstoffwechsel umgestellt. Nun tritt die Situation ein, dass der Hunger zurückgeht, weil durch den kontinuierlichen Fettabbau genügend fortlaufend genügend Energie aus den eigenen Reserven (Fettdepots) mobilisiert wird.

(Anmerkung: beim Übergewichtigen ist es so, dass zwar Fett in den Fettdepots in Hülle und Fülle vorhanden ist, dieses Fett wird jedoch kurzfristig nicht mobilisiert, weil der Organismus im Normalzustand auf Zuckerstoffwechselbasis funktioniert.  Daher bekommen Übergewichtige ein paar Stunden nach dem Essen genau so wieder Appetit und Hunger wie Normalgewichtige.)

Im Fastenzustand benötigt der Körper also keine Nahrungszufuhr von außen (solange noch Vorräte da sind), sondern lebt er aus der eigenen “Quelle”, aus den eigenen Reserven, den eigenen Fettdepots solange diese noch vorhanden sind.

Wenn nun bei einer Person, die sich im „Fastenzustand“ befindet bzw. im Zustand befindet in dem sie weiter Gewicht abbauen will und bei ihr weiterhin ausgeprägte Vorstellungen und Ängste vorherrschen: wie zum Beispiel: “ich bin zu dick” oder durch ”essen werde ich dick und unförmig”, dann ist es kein Wunder, wenn sich in weiterer Folge diese Vorstellungen dahingehend entwickeln, dass die Person einen gänzlichen Widerwillen gegen die Nahrungsaufnahme entwickelt. Als vorhersehbare Folge davon eine Magersucht Anorexie (Anorexia nervosa).

Aus den vorgenannten Gründen, den psychischen Gründen und den physiologischen Gründen, haben Anorexie-Patienten tatsächlich keinen Appetit, sondern verspüren sie einen Widerwillen gegen Speisen und sind sie ständig von Vorstellungen eingenommen durch Essen dick zu werden. Es ist also nicht nur die psychische Angst „dick zu werden“ von Bedeutung sondern auch die physiologische Situation, die Stoffwechselsituation von Bedeutung, dass der Organismus auf überwiegender Fettstoffwechselbasis in diesem Zustand funktioniert. (Anmerkung: daher sollten im Rahmen der Therapie auch diese Gegebenheiten bedacht und berücksichtig werden.)

Wer mit Erfolg nach dem Essen sich erbricht, um die gegessenen Kalorien wieder los zu werden, um nicht dick zu werden und damit erfolgreich die „Angst – dick zu werden“ – abwehrt – kommt leicht dahin, dass sich bei ihm alsbald ein Drang bzw. Zwang, nach dem Essen entwickelt das Gegessene durch Erbrechen loszuwerden. Auf diesem Wege entsteht die „Brechsucht“.  Weil nach dem Erbrechen alsbald sich ein Hungergefühl bemerkbar macht, ist die Folge davon das nächste Essen – und die nächste Folge das nächste Erbrechen usf. Auf diese Art und Weise kommt es zur Ess- Brechsucht (Bulimie).

Wer sich mit Schokolade öfters und in größeren Mengen das Leben “versüßt” oder erfolgreich mit Schokolade die Nervosität „behandelt“ oder mit anderen kalorienreichen Lebensmitteln, sich bei Bedarf die „Stimmung aufbessert” – weil man nach dem Essen (insbesondere nach Schokolade) sich wohler fühlt – oder wer sonst bei wenig Bewegung gern und viel isst – wird mehr Kalorien zu sich nehmen als der Körper verbraucht. Die Folge davon ist die stetige Gewichtszunahme, welche zum Übergewicht, zur Adipositas führt.

Vorallem die modernen Nahrungsmittel mit den versteckten Kalorien (Fetten und Zucker) führen leicht dazu, dass wir übergewichtig werden. Da wir uns heute infolge der Fahrzeuge nicht mehr so viel bewegen müssen bzw. die Maschinen (Fahrzeuge) uns bewegen und auch sonstige Maschinen uns die meisten körperlichen Arbeiten abnehmen, verbrauchen wir nicht mehr so viel Kalorien. Daher landen all die nicht benötigten, jedoch aufgenommenen Kalorien im „Speicher“, sprich in unseren Fettdepots.

Im Rahmen der Therapie der Essstörungen geht es also primär um das Verständnis für die eigene Situation. In weiterer Folge geht es dann um die positive Entwicklung in die richtige Richtung. Eine große Rolle spielt also praktisch immer die Erhellung der Zusammenhänge.

Dabei geht es aber nicht nur um das theoretische Verständnis sondern ist vielmehr die praktische Erfahrung von großer Bedeutung. Hierbei sind körper-orientierte Therapieverfahren sehr wertvoll, weil dadurch auf der Ebene des körperlichen Spürens und Fühlens Erfahrungen gemacht werden, die die Genesung befördern. Eine große Rolle spielt dabei die Entspannung. Vielfach hat sich in Folge der Essstörung eine chronische Anspannung und Stresssituation entwickelt, die der Heilung entgegensteht. Umgekehrt kann sich im Rahmen der Therapie die Entspannung und die körperliche Wahrnehmung positiv entwickeln, so, dass sich die normalen Muster wieder einspielen.

Die Förderung des eigenen Verständnisses und die praktischen Erfahrungen, die Förderung der körperlichen Wahrnehmung, das Spüren und Annehmen der Gefühle – so wie sie da sind – all dies im entspannten Zustand, sind wesentliche Erfahrungen, in deren Folge sich die Gesundung bzw. Heilung entwickeln kann.

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