nervlicher Erschöpfungszustand (nervliche Erschöpfung)

Die nervliche Überlastung führt oftmals zu einem nervösen Erschöpfungszustand.

Dabei ist die nervliche Belastbarkeit der Menschen verschieden.

Manch eine Person ist – wie man sagt – „robust“ und sie kann daher relativ viel „verkraften“. Eine andere Person ist „sensibel“. Das heißt psychische Reize und psychische Belastungen lösen bei ihr stärkere  Gefühle und Empfindungen und daher auch stärkere psychische und körperliche Reaktionen aus.

Es kommt daher bei einer sensiblen Person infolge einer gleich starken Belastung unter Umständen zu ausgeprägten Symptomen und Phänomenen. In weiterer Folge kommt es zum Auftreten von Reizsymptomen und bei fortgesetzter, stärkerer Belastung zur Überlastung.

Schließlich kann es zum Erschöpfungszustand kommen, der sich in körperlichen und psychischen Zeichen manifestiert.

Eine kurzzeitige Belastung und auch eine kurzzeitige Überlastung kann man in der Regel verkraften. Wenn die Belastung bzw. die Überlastung jedoch zu lange andauert, oder wenn diese zu häufig auftritt, dann kommt es zur Überlastung und es mündet dies oftmals in einen Erschöpfungszustand, der zu nervösen Funktionsstörungen führen kann.

Je nach dem, in welchem Bereich die betroffene Person ihre individuelle „Schwachstelle“ hat, kommt es zuerst in diesem Bereich zum Auftreten von Symptomen bzw. zum Auftreten von Beschwerden. Das heißt die psychischen Belastungen führen zu Störungen in diesem Bereich und es kommt damit zu psychischen Störungen und unter Umständen auch zu körperlichen gesundheitlichen Störungen, die fallweise auch als Krankheiten bezeichnet werden.

Auf diesem Wege können zum Beispiel: nervöse „Magenbeschwerden“, „nervöse Darmbeschwerden“, „nervöse Herzbeschwerden“, „übermäßiges Schwitzen“ und andere Symptome und Beschwerden auftreten. Häufig treten Muskelverspannungen auf. Die Muskelverspannungen sind oftmals im Bereich des Kopfes, des Halses, im Bereich der Schultern, oder im Rückenbereich gelegen. Häufig kommt es in Folge der erhöhten psychischen Anspannung  und körperlichen Anspannung zum Auftreten von Kopfschmerzen, zum Auftreten von Missempfindungen („Kribbeln“), besonders in Armen und Händen, oder zum Auftreten von sonstigen körperlichen Symptomen.

Vielfach bestehen neben körperlichen Reizsymptomen auch psychische Reizsymptome, wie: erhöhte Reizbarkeit (Nervosität), wenig bis keine Geduld, Neigung zu aufgeregtem Reagieren („Aufbrausen“). Es treten Schlafstörungen auf. Es nimmt die Konzentrationsfähigkeit ab, es kommt zu Konzentrationsstörungen. Es kommt zu einem Leistungsabfall und zur vorschnellen Ermüdung. Die Ängstlichkeit nimmt zu. Es kann „grundlose“ Angst auftreten. Man spricht dann von Angststörungen und es können auch andere psychische Symptome auftreten.

Die nervliche Überlastung führt also primär zu einem Reizzustand, der sich auf körperlicher Ebene und auch auf psychischer Ebene auswirkt. Es können dabei körperliche Symptome und körperliche Phänomene im Vordergrund stehen, oder es können die psychischen Symptome und die psychischen Phänomene überwiegen.

Falls die nervliche Überlastung lange andauert, dann mündet sie oftmals in einen nervlichen Erschöpfungszustand mit den entsprechenden körperlichen und psychischen Symptomen.

Wenn bei einem nervlichen Erschöpfungszustand die psychischen Symptome und die psychischen Phänomene im Vordergrund stehen und diese einen gewissen Grad erreicht haben, dann spricht man von einer Depression bzw. von einer depressiven Störung. Wenn solche Symptome infolge einer Langzeitbelastung  aufgetreten sind und auch körperliche Symptome wesentlich dabei sind, dann spricht man unter Umständen von einem Burnout.

Überhaupt, falls die körperlichen Symptome (körperlichen Beschwerden) im Vordergrund stehen, dann spricht man von einer körperlichen gesundheitlichen Störung bzw. von einer somatischen Störung (griechisch: soma – Körper).

Man spricht dann also von einer körperlichen Störung, die infolge dieser Überlastungssituation aufgetreten ist. Es kommt also auf diesem Weg häufig zu Funktionsstörungen die sich durch körperliche Symptome und körperliche Phänomene manifestieren. Falls der Arzt im Rahmen der körperlichen Untersuchung und Abklärung keine spezifischen körperlichen Befunde bzw. keine spezifischen physischen Befunde findet, dann kann man die gesundheitliche Störung als funktionelle Störung bezeichnen.

Wenn sowohl psychische Symptome und auch körperliche Symptome und körperliche Phänomene ungefähr von gleichem Ausmaß vorhanden sind, dann spricht man unter Umständen von einer psychosomatischen Störung.

Es werden in der Medizin derartige gesundheitliche Störungen in der Regel primär vom Arzt für Allgemeinmedizin gesehen, und es folgt in vielen Fällen vorerst die Überweisung zum Facharzt für Innere Medizin zur weiteren Abklärung. In diesem Zusammenhang gelangen die Patienten dann oftmals an eine Abteilung der Inneren Medizin unter Umständen aber auch an andere medizinische Abteilungen (Orthopädie, Neurologie usf. oder an eine Abteilung für Psychosomatik). Oder es kommen derartige Fälle unter Umständen auch auf der Psychiatrie zur Aufnahme und zur Therapie. In manchen Fällen wird erfolgreich eine Psychotherapie unternommen und kommt es dadurch zur psychischen Entlastung bzw. zur psychischen Entspannung. Die Entspannung der Psyche kann nämlich in vielen Fällen sich auch körperlich positiv auswirken.

Weitere Informationen zu diesem Themenbereich finden Sie auch auf der Seite: Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation und auf der Seite: psychosomatische Störungen.

Ebenso abrufbar die Powerpoint-Folien des Vortrags: Nervöse Erschöpfung gehalten im Rahmen der Feldkircher Arztgespräche 2015.

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(letzte Änderung am 21.12.2020, abgelegt unter: Alternativmedizin, burnout, Diverses, Heilkunde, Medizin, Nervensystem, Psychologie, Psyche, Psychosomatik, Psychiatrie)

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