psychosomatische Reaktion

Man spricht von einer psychosomatischen Reaktion wenn infolge eines psychischen Reizes eine körperliche Reaktion auftritt.

Psychische Reize wirken sich nicht nur auf das subjektive Erleben, also auf die Psyche, sondern auch auf den Körper aus.

Jeder Reiz wirkt sich immer auf den ganzen Menschen und damit auf seinen Organismus aus.

Das heißt, jeder Reiz wirkt sich auf die Psyche und auf den Körper aus.

Der Mensch ist immer ein “Ganzes”  – ein beseelter Organismus – wie ihn der Berliner Nervenarzt J. H. Schultz  schon zu Beginn des 20. Jhd. beschrieben hat.

Daher ist die Trennung in “Körper” und “Psyche” an und für sich etwas Künstliches und entspricht diese Trennung, genau genommen, nicht der Realität.

Weil Menschen über die Dinge jedoch nur denken und sprechen können, wenn wir das “Ganze” in “Teile” zerlegen, und die einzelnen Teile mit Worten benennen – ihnen also Begriffe zuordnen –  ist es so, dass wir vom Körper und von  der Psyche (Seele), als von zwei getrennten Teilen sprechen, die zusammen ein „Ganzes“ und damit eine Einheit bilden.

Wir sprechen beim Menschen also vom Körper einerseits und von der Psyche andererseits und meinen damit das Ganze im Sinn einer natürlichen biologischen Einheit, die zusätzlich auch noch zum (menschlichen) Denken, Fühlen und Empfinden (im Sinne der Psychologie und Philosophie) fähig ist (Anmerkung: was natürlich in beschränktem bzw. anderem Umfang auch für Tiere und andere Lebewesen gültig ist).

Wenn wir vom Körper und der Seele bzw. Psyche als getrennten Teilen sprechen, sollten wir uns dieser Begriffs-bedingten Zweiteilung bewusst sein, die als Folge unseres menschlichen Denkens entstanden ist.

Zu den gesundheitlichen Störungen und Krankheiten beim Menschen:

Naturgemäß steht bei manchen Krankheiten der körperliche „Teil“ – also der körperliche Aspekt  mehr im Vordergrund. Daher spricht man bei diesen Krankheiten von körperlichen Krankheiten (somatische Krankheiten) bzw. körperlichen gesundheitlichen Störungen (Krankheiten), die durch medizinische Diagnosen erfasst werden.

Bei anderen Krankheiten steht mehr der psychische Aspekt, also der psychische „Teil“ im Vordergrund. Bei diesen Störungen der Gesundheit spricht man von psychischen Krankheiten oder von psychischen Störungen und es werden diese in der Psychiatrie durch psychiatrische Diagnosen erfasst.

Man sieht also dass ein Teil der gesundheitlichen Störungen (Krankheiten) in der Medizin nach einem System diagnostiziert, klassifiziert und in der Wissenschaft systematisch studiert werden, hingegen der andere Teil in der Psychiatrie.

Im Grunde genommen hat jedoch jede Krankheit bzw. jede gesundheitliche Störung einen körperlichen „Teil“ und einen psychischen „Teil“, die insgesamt ein „Ganzes“ und damit das Ganze der klinischen Erscheinung der gesundheitlichen Störung (Krankheit) bilden.

Bei gewissen Krankheiten scheinen beide Aspekte (Teilbereiche) ungefähr gleich wesentlich zu sein. Daher spricht man bei diesen Krankheiten und Störungen der Gesundheit in der Psychosomatik von psychosomatischen Störungen bzw. von psychosomatischen Krankheiten und es werden diese sodann durch psychosomatische Diagnosen erfasst und gemäß den Methoden der Psychosomatik therapiert.

Verständlicherweise hat die Psychotherapie bei den psychosomatischen Krankheiten bzw. bei den psychosomatischen Störungen grundsätzlich einen hohen Stellenwert.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird eine psychosomatische Reaktion und auch eine psychosomatische Störung durch eine Idee erkannt, die im Bewusstsein der erkennenden Fachperson in der Form des Begriffs der Idee als systematische Einheit der Idee erscheint, wenn diese die Merkmale der gesundheitlichen Störung durch das Schema der Idee geistig auffasst. (vgl. mit Kant Zitat 7)

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(letzte  Änderung 13.08.2019, abgelegt unter: Definition, Diagnostik, Medizin, Philosophie, Psychiatrie, Psychologie, Psychosomatik, Reaktion, Wissenschaft)

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